Der berühmte Cipollino-Marmor aus Saillon

Der Cipollino-Marmor aus Saillon verdankt seinen Namen dem italienischen Wort «cipolla» (etwa: «gemasert wie eine Zwiebel») und wird seit dem 19. Jahrhundert handwerklich bearbeitet. Mit der industriellen Nutzung seines Steinbruchs erlangte das Dorf Saillon internationale Bekanntheit.

Seit 1832 wird der weisse und blaue (türkisfarbene) Marmor aus dem Gestein herausgeschlagen. Ende 1873 wurde der berühmte Cipollino-Marmor mit grüner und violetter Maserung entdeckt. 25 Walliser, Schweizer und europäische Bergbaugesellschaften betrieben den Steinbruch von Saillon bis 1930.

Eine Seilbahn für den Transport der Marmorblöcke

Da sich der Steinbruch in 1000 Meter Höhe befand, wurde 1880 eine Seilbahn gebaut, um die Blöcke bis zum Tal in das Dorf Sarvaz zu bringen. Von Anfang der 1960er-Jahre bis 1975 errichtete die Firma Lathion S.A. eine Drahtseilbahn, um den Marmor für die Herstellung von Fliesen in eine spezielle Fabrik in Evionnaz zu transportieren.

Saillon-Marmor in der Pariser Opéra Garnier

Saillon-Marmor ist überall auf der Welt anzutreffen. In zahlreichen Bauwerken in der Schweiz, aber auch in Europa und Amerika wurde Cipollino-Marmor aus den Steinbrüchen in Saillon verwendet. So nutzte der Architekt Charles Garnier diese Marmorsorte für die Sockel mehrerer Skulpturen in der Pariser Opéra Garnier.

La Maison du Marbre

Die Association des Amis du Marbre (AAM) besitzt seit 2017 einen Raum unter der Anschrift Rue Saint-Jacques 24 im Herzen des mittelalterlichen Marktfleckens. Dort untergebracht sind eine kleine Bibliothek, Objekte, die aus der Sammlung der AAM stammen oder von Künstlerinnen und Künstlern gestiftet wurden, eine Auswahl der verschiedenen Marmorarten von Saillon sowie eine Zusammenstellung von Werkzeugen, die einst in Steinbrüchen verwendet wurden.

Die AAM bietet mehrere Besuche an festgelegten Tagen an, um die Geschichte des Marmors zu erkunden. Dreimal im Jahr finden Wanderungen zu den Steinbrüchen statt, während das Maison du Marbre seine Türen regelmässig für die Öffentlichkeit öffnet.

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